--- [ D R I V E 4 F U N ] --- - Celica

CELICA

Im Sommer 2003 suchte ich nach einer neuen automobilen Aufgabe. Doch wie finde ich ein zu mir passendes Auto?

Wie beim Kochen legte ich zu erst meine Lieblingszutaten fest.

 

1. Sportlichkeit             > also ein Coupé soll es werden

2. Zuverlässigkeit         > dann kommen ja erst mal überwiegend Japaner in Frage

3. Tourentauglichkeit    > zumindest für 2 Personen mit zwei, drei Reisetaschen + Equipment

4. Eigenständigkeit       > bitte keine Baukastensportwagen auf der Bodengruppe von Fiesta, Corsa und Co

5. Individualität            > Autos die unter den ersten 30 Plätzen der Zulassungsstatistik zu finden sind können die Anderen fahren

6. Sparsamkeit             > bei einem Sportwagen eher uninteressant, aber die 30.000 Euro Grenze sollte möglichst unterboten werden

 

Nach einigen Besuchen verschiedener Autohäuser machte ich im Juli 2003 eine Probefahrt mit einer Celica. Die nächsten Wochen ließ mich das Auto nicht mehr los. Schließlich war sie der Beste Mix aus meinen 6 Lieblingszutaten für ein Auto. Nach einigen Versuchen mir diesen Kauf mit typisch deutscher Rationalität selbst auszureden, siegte knapp 3 Monate später doch das Bauchgefühl und ich unterschrieb die Bestellung. Nach einigen Wochen Wartezeit erhielt ich dann den Anruf: "Sie wird grade abgeladen!" Und damit begann die Geschichte der onyxschwarzen Japanerin, die mir nun seit fast zwei Jahren und fast 50.000 km gänzlich fehlerlos zur Seite steht.

Hauptsächlich dient mein Baby dem Zwecke mich auf meinen Touren zu begleiten. Die etwas knifflige Aufgabe lautet also das Customizing mit größtmöglichem Nutzen auf der Tour in Verbindung zu bringen. Aber fertig wird sie wohl nie.

 

 

Japaner lieben die Tradition. Toyota macht da keine Ausnahme und brachte Ende 2002 eine überarbeitete Version seines Sportcoupés Celica auf den Markt. Die (ja, sie ist weiblich!) in der siebenten Generation gebaute Celica ist mit 4,34 Meter Außenlänge um acht Zentimeter kürzer als bisher. Trotzdem geht es in punkto Innenraumlänge nicht enger zu, denn der Radstand ist um sechs Zentimeter auf 2,60 Meter gewachsen.

 

 

Bis zu einer Größe von 1,80 Metern kann man vorn bequem reisen. Hinten können nicht einmal Kinder aufrecht sitzen, weil die Heckscheibe sehr schräg angeordnet ist. Eine länger Fahrt in der zweiten Reihe sollte daher eher die Ausnahme sein. Wer aber mal auf der Notbank eines Audi TT Platz genommen hat wir dennoch von Geräumigkeit für die Hinterbänkler sprechen.

Schöne Aussichten. Die hohen, kantigen Schultern wirken kraftvoll. So wie man es von einem Coupé erwartet.

 

 

 

Auf den ersten Blick traut man dem flachen Kofferraum die angegeben 365 Liter Stauvolumen gar nicht zu. Hat man aber erst einmal drei Sporttaschen verstaut, staunt man doch über das Platzangebot. Der Gepäckraum ist reisetauglich für zwei Personen und so von einem Sportler eigentlich gar nicht zu erwarten. Um den "großen" Kofferraum auch richtig zu nutzen ist natürlich ein Teil von Anfang an für die Hifi-Anlage reserviert. Mit einem in Handarbeit speziell für diesen Wagen berechneten und gebauten Gehäuse verschwindet der Tieftöner und der dazu gehörende Verstärker samt Kabelage unter einer sauber bezogenen Abdeckung. So bleibt noch genügend Platz für die Habseeligkeiten der Passagiere. Und das bringt im wahrsten Sinne des Wortes voll den Bass im Kofferraum.

 

 

Ganz und gar nicht unsportlich präsentiert sich der 16 Ventil VVT-i Motor. Er bietet zwei obenliegenden Nockenwellen mit variabler Nockenwellenverstellung und einer automatischen Steuerung der Ventilsteuerzeiten. Wie es sich für einen klein-volumigen, japanischen Sportwagen gehört, giert das Aggregat geradezu nach Drehzahlen. Mit dem gut abgestuften 6-Gang-Getriebe lässt es sich dennoch ziemlich schaltfaul bei niedrigen Drehzahlen dahingleiten. Wer seinen Gasfuß in Zaum hält kommt mit angenehmen Verbrauchswerten um die 7,0L / 100km über die Runden. Den Kofferraumdeckel habe ich übrigens schnell von den unnötigen Typenbezeichnungen befreit.

 

 

Bei der Abstimmung des Fahrwerks haben die Toyota-Ingenieure einen 1a-Job hingelegt. Der Kompromiss aus sportlicher Härte und Komfort-Eigenschaften auf Unebenheiten geht als vorbildlich durch. Das Doppelquerlenkerfahrwerk lässt wenig Seitenneigung zu und gibt der Celica viel mechanischen Grip mit auf den Weg. Spurrillen verfolgt sie jedoch ebenfalls mit großem Ehrgeiz. Unvermeidlich ist das Eingreifen des ESP. Es erfolgt zudem sehr früh und regelt jede kleine Abweichung der angedachten Kurvenlinie abrupt elektronisch weg. Das bringt zwar mehr Sicherheit auf glatter Fahrbahn, verringert aber auch den Fahrspaß bei trockener Piste etwas. Mehr Sinn machen dafür kleine Helferlein wie ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung und die Traktionskontrolle.

 

 

Darfs ein Bisschen mehr sein? Da sich die serienmäßigen 6,5 x 16 Zoll Toyota-Alus hervorragend für den Winter eignen wurden diese natürlich schon bei der Auslieferung des Autos mit Winterreifen bestückt. Jetzt steht die Celica auf standesgemäßerem Schuhwerk. Die 17 Zoll Alessio Polar im alessiotypischen "darksilver" stammen aus dem Land, wo die schönen Frauen, die roten Sportwagen und natürlich die schönsten Felgen herkommen. Richtig, aus Italien. Bereift man das Ganze noch mit 215 / 40 er Vredestein Sportrac 2 im Giugiaro-Design kann die Jagt nach Kurven beginnen. 

 

 

Damit es hinter den schönen Rädern nicht so langweilig aussieht, haben die Bremssättel die Farbe "gold metallic eloxiert" bekommen. Inzwischen strahlt im Fußraum auch blaues Kaltlicht. Verbunden mit der Innenraumbeleuchtung werden diese auch vom Dimmer angesteuert und schalten sanft aus.

 

 

Die Sportsitze mit integrierter Kopfstütze sind mit zweifarbigem Stoff bezogen. Dieses Material ist nicht nur griffiger als die Lederausstattung, es verhindert auch allzu heftiges Transpirieren der Insassen durch hohe Luftdurchlässigkeit. Auch auf längeren Reisen lässt es sich ermüdungsfrei auf den straffen Polstern reisen. Etwas Geschicklichkeit sollte man schon mitbringen, möchte man die Celica ohne peinliche Stöße und Verrenkungen entern. Mit einer Gesamthöhe von knapp über 1,30 Meter gehört sie ja auch zu den flacheren Vertretern ihrer Art. Ist diese Hürde aber erst einmal genommen, fühlt man sich gleich wohl. Die Celica passt dem Piloten wie ein Maßanzug.

 

 

 

Beim Einparken kann man bestenfalls erahnen, wo das eigene Fahrzeug aufhört und der Hintermann anfängt. Eine Einparkhilfe anstelle des nervigen Warnpiepsers beim Rückwärtsfahren würde hier Abhilfe schaffen. Wer aber einen Heckflügel verbaut, sieht auch dann wo das Auto aufhört. Neben den rahmenlosen Türen zieren die Celica inzwischen auch einfarbig getönte Rückleuchten.

 

 

 

Zum Schluss die Facts:

Toyota Celica S
onyxschwarz

Leistung --> 105 KW / 143 PS
Gewicht --> 1100 kg
Leistungsgewicht --> 7,69 Kg / PS
0 - 100 km/h --> 8,7 sec
100 - 0 km/h --> 36,3 Meter

 

Markus --  E-Mail:  Celica@go4more.de

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